Herbst 1997

Schuld sind nur die Frauen!
Hätte eine befreundete Züchterin nicht so klasse Fotos beim Fotografen machen lassen und fände Frauke ihre eigenen Fotos schöner... aber egal, nun saßen wir, Mimi, Stormy und ich mit unseren Menschen im Auto auf dem Weg zum Fototermin.

Gebürstet, gekämmt und ich auch gebadet - ready for success - da passierte es mir: "Wo ist denn hier das Klo?" Ich wollte ja wirklich aufhalten, aber dann musste ich eben doch... Puhhh! Die Mädchen haben vielleicht geschimpft!

Vor dem Fotoladen wurde der "Unfall" von Frauke und Martin beguckt: Der Kater schwamm im eigenen Saft, da war nix zu retten.

Mir war es ja echt peinlich, aber nun wurden meine Menschen aktiv. Martin kaufte die teuersten Geschirrhandtücher seines Lebens; Frauke brachte uns drei in den Fotoladen; der Fotograf bewahrte Fassung, bis ich aus dem Kennel geholt wurde zur Trockenlegung, dann hielt er sich die Nase zu. Warmduscher!

Von mir wurden an dem Tag keine Fotos gemacht, ich hinterließ einen bleibenden Eindruck (für Tage). Die Mädchen wurden geknipst, hatten aber Angst ohne mich, und schon saßen wir wieder im Auto. Endlich nach Hause!

Aber was war das? Frauke sprach von mir! Impfung? Na ja, noch eben ein Zwischenstopp beim Doc. Unsere Tierärztin ist hart im Nehmen, wohl wahr! "Hallo, potenter Kater" begrüßte sie mich grinsend, zog mich aus dem Kennel und kurz am Nacken. Das war`s schon.

Zuhause verschwand ich erst mal im Bad. Kurz frisch machen, kennt man ja. Wir machten uns einen schönen Abend und schliefen wir wie die Steine, bis - Frauke uns drei aus dem Schlaf holte, um mit uns zur Ausstellung zu fahren. Welch ein Stress!

Aber diesmal war mein Kennel gut gepolstert. Nach drei Kilometern nutzte ich das auch gleich aus... "Orlando, muss das sein?" Ich habe mich dann gleich entschuldigt und Frauke hat mich die ganze Fahrt über getröstet. Schon am Eingang fanden mich alle hochinteressant. Allen haben mich armen Kater bedauert, weil ich doch soooo sehr stinken musste!

In Gemeinschaftsarbeit wurde ich schön gemacht, und weil ich erst ganz spät gerichtet wurde, habe ich dann auch gar nicht mehr gestunken und war sogar ganz erfolgreich.

Ein Geschenk habe ich an dem Tag auch noch bekommen. Es brachte mir Glück. Ich fand es, als ich in meinen Kennel stieg. Es war meine hochheilige Kloschale, die seitdem für lange Zeit mit mir reiste. Manche Menschen lachten über den großen roten Kater mit der kleinen Schale, aber das hat mich nie gestört. Denn seit sie mich begleitete, musste ich nie wieder Stinken.

Glückliche Reise!

Orlando

ps: Heute legen wir Termine nicht mehr so eng zusammen und ich reise inzwischen auch ohne Schüssel. Wir sind einfach älter und weiser geworden...
(c) 2006 by Maddin + Frauke