Nix Genaues weiß man nicht. Soviel ist mal sicher!

Gäbe es nicht Legenden über die Herkunft der Coon, wäre die Geschichte hiermit beendet.
Schade, oder? Na, dann wollen wir mal...

Soweit man weiß, gab es in Amerika eigentlich keine Katzen, Pferde übrigens auch nicht. Wie kommt also der Ami zu den Katzen? Na so, wie er selber in der Regel auch hin gekommen ist (die Indianer waren ja schon da und sollen nicht unterschlagen werden): Mit dem Schiff. Schiffskatzen waren durchaus verbreitet, hatten sie doch einen praktischen Nutzen als Nagetiervernichter. Näher will ich darauf nicht eingehen. So kamen die Katzen mit den frühen Entdeckern und Siedlern in die Neue Welt. So der alte Columbus "a bit too late" war, haben möglicherweise unsere skandinavischen Freude, damals als Wikinger bekannt, bereits um das Jahr 1000 Katzentransporte ins spätere Nordamerika organisiert. An dieser Stelle möchte ich bemerken, dass das Erscheinungsbild von Maine Coon und Norwegischer Waldkatze ja nun doch gewisse Übereinstimmungen aufweist, auch wenn man bei genauerer Betrachtung die Unterschiede durchaus erkennen kann.

Aber nun zu den Legenden:
Da der Name "Coon" dem englischen "racoon" (Waschbär) sehr ähnlich ist, gab es lange das Gerücht, es handle sich um eine Kreuzung zwischen Waschbär und Katze. Genetisch völliger Blödsinn, denn eine solche Verpaarung ist von Mutter Natur schlichtweg nicht vorgesehen. Aber immerhin eine so nette Geschichte, dass sich vor einigen Jahren diverse Maine Coon Züchter Waschbären zulegten, weil sie doch den Coonies so ähnlich seien. Ein Waschbär ist kein Haustier, aber manche Leute müssen ihre Erfahrung selber machen. Ist die Einrichtung zerlegt, legt sich auch die Liebe zum Waschbären. Hoffentlich haben all diese Tiere ein artgerechte Umgebung gefunden.

Eine andere Geschichte besagt, Marie-Antoinette besaß einige langhaarige Katzen, die sie mit ihrem Mobiliar (Katzen sind ja sehr mobil) nach Amerika verschiffte. Sie hätte gleich mit ihnen reisen sollen. Marie-Antoinettes Flucht vor der französischen Revolution war ja, wie die Geschichte weiß, nicht von Erfolg gekrönt. Die Dame wurde geköpft. Das Mobiliar fand eine neue Bestimmung, die Katzen machten sich aus dem Staube und vermischten sich mit der inzwischen einheimischen Bevölkerung. Schade nur, dass das Land in Amerika sehr weit und das Langhaargen rezessiv ist. Das Kurzhaargen hätte sich wohl, dominant wie es so ist, durchgesetzt. Überhaupt wird aus Lang x Kurz kein Mittel. Schade, aber eine irgendwie romantische Vorstellung: Sie rettete die Katzen und wurde selbst getötet.

Dann gibt es noch die Geschichte von Kapitän Coon, der die Ostküste Amerikas entlang schipperte und die Häfen abklapperte. Auch er soll einige langhaarige Katzen besessen haben, die sich fröhlich vermehrten. Wie haben es diese Tiere nur geschafft, in jedem Hafen von Bord zu gehen, ihr Erbgut zu verteilen und pünktlich wieder an Bord zu sein, um den nächsten Hafen zu beglücken? Ich bin im Zweifel...

Kommen wir also zum Anfang zurück. Katzen kamen, mit welchen Menschen auch immer, mit nach Amerika. Die Evolution setzte ein, die Tiere passten sich dem Klima an. Besonders verbreitet waren sie im Staate Maine und eine gewisse Ähnlichkeit mit Waschbären ( buschiger Schwanz) ist auch nicht zu verleugnen.

So entwickelte sich auf natürlichem Weg die größte Rassekatze, die wir kennen. Und weil wahre Größe Zeit braucht, gilt die Maine Coon erst nach 4-5 Jahren als ausgewachsen und fertig entwickelt.
(c) 2006 by Maddin